Lisa Hartmann und Milo Skupin-Alfa stark in der Staffel

  15.07.2018    Top-News BW-Leichtathletik BW-Leichtathletik Leistungssport WLV Jugend
Starke Auftritte mit den Staffelteams hatten an den beiden letzten Tagen der U20-Weltmeisterschaften Milo Skupin-Alfa, der über 4x100 Meter Bronze holte, sowie Lisa Sophie Hartmann, die über 4x400 Meter mit ihren Teamkolleginnen im Finale auf Platz 5 lief.

 

 

Sprinter stürmen mit einer Hundertstel Vorsprung auf den Bronze-Rang

Die deutsche 4x100-Meter-Staffel hat wenige Minuten nach dem Gold-Coup der Sprinterinnen für die zweite deutsche Staffel-Medaille bei der U20-WM in Tampere gesorgt: Mit einer Hundertstel Vorsprung auf Japan sicherte Schlussläufer Luis Brander dem Quartett Bronze.

Auf der Zielgeraden wurde es ganz eng, zumindest im Kampf um Rang drei, denn vorn wurden die USA (38,88 sec) und Jamaika (38,96 sec) ihren Favoritenrollen gerecht. Aber dahinter war die dritte Medaille heiß umkämpft. In den Hauptrollen: DLV-Schlussläufer Luis Brandner (LAC Erfurt) und der Japaner Keigo Yasuda. "Das Rennen war nicht optimal", befand Brandner, aber er habe sich ins Ziel geschmissen – das lohnte sich: 39,22 Sekunden und Bronze vor den Japanern (39,23 sec).

Das deutsche Quartett war in derselben Besetzung angetreten wie im Vorlauf, so durfte Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) auch im Finale die erste Kurve laufen. Die Aufregung war erneut groß, "aber die anderen haben mich beruhigt. Dann habe ich versucht, an den Italiener ranzulaufen". Der Stab ging im ersten Wechsel an Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig), der nach einem Holperer im dritten Schritt gut ins Rollen kam und die Italiener überholen konnte, wenngleich er im Augenwinkel auch die USA heranstürmen sah.

Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) bündelte nach drei 200-Meter-Rennen und dem Staffel-Vorlauf noch mal alle Reserven, obwohl er sich "nicht mehr so spritzig" fühlte. "Das war nicht das gelbe vom Ei", bewertete er seine Kurve selbstkritisch, "aber dafür habe ich ein tolles Team, auf das ich mich verlassen kann." Im zweiten Versuch hatte Luis Brandner den Stab, und ab ging's in Richtung Bronzemedaille. Mit der schließlich alle sehr zufrieden waren. Es war schon die zweite in Folge nach Bydgoszcz (Polen) 2016, wo die deutsche U20-Staffel damals neuen deutschen U20-Rekord gerannt war. Die Zeit von 39,13 Sekunden hatten Ansah-Peprah, Schulte, Skupin-Alfa und Brandner im Vorlauf eingestellt. 

Bericht: Silke Bernhart

DLV-Langsprinterinnen mit Spitzenzeit Fünfte

Die deutschen Langsprinterinnen haben im Finale der U20-WM gleich mehrere Gänge hochgeschaltet: Mit einer Steigerung von fast vier Sekunden im Vergleich zum Vorlauf und mit einer Neubesetzung rannte die 4x400-Meter-Staffel in Tampere auf Platz fünf. Die U20-Weltmeisterinnen kommen (wieder einmal) aus den USA. 

Seit dem Jahr 2002 und damit in allen acht vergangenen Ausgaben von U20-Weltmeisterschaften in Folge kommen die Staffel-Weltmeisterinnen über 4x400 Meter aus den USA. Das war auch in Tampere nicht anders. In 3:28,74 Minuten hatte das Quartett nach vier Runden einen deutlichen Vorsprung herausgelaufen. Doch dahinter wurde es spannend.

Bis 150 Meter vor dem Ziel sah es noch aus, als hätte Jamaika Silber sicher. Doch dann gingen Schlussläuferin Calisha Taylor die Kräfte aus. Gleich drei Staffeln hatten auf der Zielgeraden die Lücke zu ihr fast zugelaufen, darunter auch die deutsche Schlussläuferin Corinna Schwab (TV Amberg). Die Bayerin machte das nächste glänzende Rennen. Nach drei 200-Meter-Starts sowie zwei Starts mit der Sprintstaffel fehlte im sechsten Rennen nur am Ende der allerletzte Kick. Australien (3:31,36 min) konnte Jamaika (3:31,90 min) noch überspurten, dahinter gingen Rang vier mit Landesrekord an Kanada (3:31,93 min) und Rang fünf an Deutschland (3:32,84 min).

Pfeilschnelle Zeit

"Wir sind Fünfte der Welt!“ freute sich Lisa Sophie Hartmann (SpVgg Renningen), die den Stab ungefähr auf Position sechs von Startläuferin Anna-Maria Hofmann (SG Motor Gohlis Nord) übernommen hatte und auf derselben Position an Einzelstarterin Laura Kaufmann (LG Ohra Energie) übergab: „Heute ging’s besser als im Halbfinale“, konnte diese nach ihrem insgesamt vierten 400-Meter-Rennen feststellen, und so schickt sie Corinna Schwab ungefähr auf Position fünf auf die letzte Runde. Diese pirschte sich zwar näher an die Führenden heran, aber bei der Position blieb es.

„Wir haben alle viel in den Beinen“, sagte Lisa Sophie Hartmann, „wir haben uns um vier Sekunden gesteigert, wir können uns nichts vorwerfen, wir haben das richtig gut gemacht.“ Diese Aussage untermauert auch die Tatsache, dass die Zeit der Staffel in drei der vergangenen fünf Meisterschaften für Bronze gereicht hätte. 2014 war ein deutsches Quartett auf Rang drei gelaufen – in 3:33,02 Minuten war es zwei Zehntel langsamer gewesen als Hofmann, Hartmann, Kaufmann und Schwab in Tampere. Diese Vier erzielten am Sonntag die beste deutsche U20-Zeit seit 1996.

Bericht: Silke Bernhart

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